Ambitionen auf den Aufstieg-BZ 03.09.2020

Viel Spaß haben die Spieler des SC Gutach-Bleibach beim Koordinationstraining mit Stangen. Entsprechende Fähigkeiten sind auch wichtig, wenn man in die Kreisliga A aufsteigen will. Foto: Helmut Rothermel (BZ)

2017 musste der SC Gutach-Bleibach den bitteren Abstieg in die Kreisliga B verkraften. Seitdem bastelt der Verein am Wiederaufstieg und hat sich dabei kontinuierlich diesem Ziel angenähert: Von Runde zu Runde hat man sich von Platz zehn über Platz acht auf Platz vier hochgearbeitet. Jetzt klopft man mit einer verjüngten Mannschaft energisch in der Kreisliga A an und ist fest entschlossen, dort auch hinzukommen.

Bereits vor Beginn des offiziellen Ligastarts konnte diesbezüglich im ersten Bezirkspokalspiel im heimischen Schönwasen-Stadion vor 200 Zuschauern gegen den gleichklassigen ASV Merdingen ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt werden. In einem offenem Schlagabtausch behielten die Gutacher nach Verlängerung mit 5:3 die Oberhand. Das packende Match habe viel Hoffnung auf die kommende Saison gemacht, sagt Vorstandsmitglied Michael Baumer.

Dies sieht auch Moritz Hübner so. Nach vier Jahren in der zwei Klassen höheren Bezirksliga ist der 31-Jährige jetzt aus Simonswald zu seinem Heimatverein Gutach zurückgekehrt. Als Spieler (Mittelfeld) und Co-Trainer betreut er gemeinsam mit Trainer Armin Bengel das Team. Der 36-jährige Bengel kam vergangene Saison vom Bezirksligisten Wasser, wo er Co-Trainer war. Mit ihm, sagt Fabio Giessler vom Spielausschuss, habe man eine sehr gute Lösung für die Bank gefunden. Armin Bengel folgte auf das Gutacher Urgestein Eric Worms, der inzwischen die Zweite Mannschaft coacht.

Fabio Giessler ist für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich. Es gebe in der Mannschaft einen großen Umbruch, berichtet er. Viele ehemalige A-Jugendspieler seien von der SG Simonswald (ab der C-Jugend aufwärts gibt es eine Spielgemeinschaft von Gutach mit Simonswald) zurückgekehrt und zwei oder drei von dem außerordentlich talentierten Jahrgang der direkte Sprung in die Erste Mannschaft zuzutrauen. Jetzt bräuchten die Jungen erst einmal Geduld, um ihr Spielverständnis weiterzuentwickeln und sich an die größere Körperlichkeit des Erwachsenenfußballs zu gewöhnen. Sie seien eine Gruppe von „Pfundskerlen“, eine verschworene Clique, die hervorragend zu den Älteren passe. Nun zahle sich die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre aus, Nachwuchssorgen habe man keine.

In der Kreisliga nicht selbstverständlich und Gold wert sei es, dass man inzwischen einen breiten Kader habe und es auch bei Einwechslungen kein Leistungsabfall gebe. Auch wenn keine ausgeklügelten Spielvarianten wie bei den Profis eingeübt werden, sei man doch in der Lage, sich taktisch variabel auf die verschiedenen Gegner einzustellen, betont Moritz Hübner.

Coronabedingt ist man relativ spät, erst in der letzten Juliwoche, in das Training eingestiegen. Bei der Terminierung sei man lieber etwas vorsichtig gewesen, habe die sechswöchige Vorbereitungszeit dann aber „knackig durchgezogen“, sagt Hübner. Die Trainingsbeteiligung sei hervorragend gewesen, man habe sich einspielen, den Rhythmus finden und viele Erkenntnisse gewinnen können. Außer dem verletzten Pascal Tippmar sind alle Stammspieler fit. Da die Mannschaft sich im zweiten Pokalspiel gegen den Bezirksligisten Merzhausen mit 2:4 geschlagen geben musste, kann sie sich jetzt ganz auf die Liga konzentrieren.

Der Saisonabbruch nach der Winterpause sei zwar emotional schwierig, rein tabellarisch gesehen aber irrelevant gewesen, so Baumer. Der Abstand nach ganz oben war schon zu groß geworden. Für die coronabedingten Einschränkungen der beginnenden Saison sieht man sich gerüstet. Es sei ein tragfähiges Hygienekonzept entwickelt worden und die gute Infrastruktur zahle sich aus. So gibt es im heimischen Schönwasen sechs Kabinen, womit die nötige räumliche Distanz gewährleistet werden kann.

Im Kampf um die Aufstiegsplätze sieht man von Vereinsseite in Umkirch, Heuweiler, Simonswald II und Elzach II die härtesten Konkurrenten. Die erhoffte Rückkehr in die Kreisliga A sei kein Selbstläufer, aber Spieler, Trainer und Verantwortliche sind sich einig, dass das Ziel mit der nötigen Konzentration, den spielerischen Fähigkeiten und nicht zuletzt dem Kampfgeist, der Gutach schon immer ausgezeichnet habe, erreicht werden kann.

Info: Der SC Gutach startet am Sonntag, 6. September, mit einem Auswärtsspiel in Biederbach in die Saison. Am Samstag, 12. September, ist Heuweiler Gast im Schönwasen-Stadion. Das Spiel beginnt um 16 Uhr.